Fellow project: "Globalisierung und Küstenschiffahrt in der Ostsee und in Ostasien"
Die Lebensgeschichte des Apenrader Reeders Michael Jebsen (1835-1899), der vom Schiffsjungen zum Reeder einer Frachtdampferflotte aufstieg, zunächst derjenigen der Firma Friedrich Krupp, dann seiner eigenen, außerdem nationalliberaler Reichstags- und preußischer Landtagsabgeordneter war, bildet die Hintergrundfolie für die Erörterung von wirtschaftlichen Handlungsweisen von Unternehmern, die sich in der Küstenschiffahrt in der Ostsee und in Ostasien betätigten, für die Darstellung globaler maritimer Politik im weitesten Sinne – von der deutschen Parlaments- und Regierungsebene bis hin zur Konsulatsebene im Ausland, aber auch für die Analyse von kulturellen Fragen wie familiären und lokalen Seefahrtstraditionen sowie von Normen und Werten, die sich bei Unternehmern des maritimen Gewerbes während der Industriellen Revolution ausprägten. Der hier gewählte geschichts- und kulturwissenschaftliche Ansatz hilft, die stark strukturell geprägte Neue Institutionenökonomie um eine subjekt- und handlungsbezogene Sichtweise zu erweitern. Mit der Einbeziehung von Netzwerken, die als informelle Institutionen angesehen werden, sowie der kulturellen Dimensionen wirtschaftlichen und unternehmerischen Handelns integriert die Erweiterte Neue Institutionenökonomie wichtige Bereiche, die durch eine stärker akteursbezogene Sichtweise – was sich im Rahmen einer Biographie besonders anbietet der Analyse von Strukturbildungen den handlungsorientierten Bezugsrahmen geben.