Fellow project: "Postkoloniale Ironie. Positionen gegenwärtiger Kunst/Theorie"
Die Stichworte Ironie und Humor gehören zu den Begriffen, mit denen gegenwärtige Kunst diskutiert wird; gerade im postkolonialen Kontext kommt ihnen besondere Bedeutung zu – werden doch ethnische und geschlechtliche Differenzsetzungen ironisch hinterfragt. Das Projekt untersucht erstmals die visuellen Strategien, die mit diesen Konzepten verbunden sind, und versteht sich damit als Beitrag zu den postkolonialen Visual Culture Studies. Ein mehrfach vorgebrachter Vorwurf gegen postkoloniale Theoriebildung ist, dass sie noch immer von einem primär westlichen Beobachtungsstandpunkt ausgeht und von dort aus einen hierarchischen Blick auf so genannte Peripherien fortschreibt. Daher ist es notwendig, diese eurozentrische Perspektive zumindest insofern zu überwinden, als die Theoriebildung und Kunstproduktion ehemals kolonisierter Länder auch berücksichtigt werden. Diesem Postulat wird anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Kontexten nachzukommen sein, um die Vielstimmigkeit des postkolonialen Diskurses zu verdeutlichen – zumal zeitgenössische Kunst global agiert. Drei Schwerpunkte sind dabei leitend:
1. Mimikry von Archiven. Andere Ordnungen des Wissens, 2. Die Ungenießbarkeit des Lachens. Kulturanthropophagie in der zeitgenössischen Kunst, 3. Verkehrte Ordnungen. Hyperaffirmation von Stereotypen.