Fellow project: "Unendlichkeit. Eine Denk- und Anschauungsfigur der Neuzeit und Moderne"
Ausgehend von der revolutionären Metaphysik und Kosmologie Giordano Brunos, insbesondere formuliert in den italienischen Dialogen De l’infinito, universo et mondi und De la causa, principio et uno, soll der Versuch unternommen werden, Unendlichkeit als Korrelat und Modus der Vollkommenheit an einschlägigen Werken der deutschen, italienischen und französischen, auch spanischen Literatur, näherhin an deren spezifischen Verfahren und Strukturen auszuweisen.
Dabei versteht es sich, die jeweiligen philosophischen und erkenntnistheoretischen (Leibniz, Newton), aber auch theologischen und mathematischen (Pascal, Leibniz) Diskurse zu berücksichtigen, ggf. als Prämissen zu erkennen, zugleich von Bruno die Filiation zurück zu Cusanus und zum Aristotelismus zu verfolgen. Es versteht sich darüber hinaus, dass die Konzepte von Unendlichkeit nicht nur nach Disziplinen variieren, ja gänzlich unterschieden sein können, sondern auch in Maßen innerhalb der Disziplinen. Möglichkeiten der ‚Transposition’ sind daher zu berücksichtigen.
Im ganzen soll eine kleine Monographie entstehen, die nicht so sehr systematisch als assoziativ Unendlichkeit als Denk- und Anschauungsfigur in Kunst und Literatur, Theologie, Philosophie und Mathematik in Neuzeit und Moderne mit Schwerpunkt auf der europäischen Romantik ausweist.