Die etablierte Annahme, die britische Monarchie des 20. Jahrhunderts sei eine unpolitische Institution gewesen, lässt sich empirisch nicht halten. Für die Ära der Dekolonialisierung und des Kalten Krieges analysiert mein Projekt daher die sich verändernden diplomatischen Kulturen der „unpolitischen“ Politik mit der Monarchie. Anders als oft wahrgenommen, hat die britische Monarchie seit Mitte des 20. Jahrhunderts an politischer Bedeutung gewonnen, weil die britischen Regierungen den realen Machtverlust des Landes (british decline) mit der soft power des Königshauses auszugleichen suchten. Der Schwerpunkt meiner Analysen liegt daher auf den Auswirkungen des Empire auf die Metropole: Durch die Betrachtung von Eliten werden die Auswirkungen der Dekolonisierung auf die vergeschlechtlichten politischen Kulturen der Metropole untersucht und die Situiertheit der post-kolonialen Monarchie beschrieben. Neben dem "royal discourse" stehen Rituale, Topographien, Sprache, Emotionen und Geschlechterzuschreibungen im Mittelpunkt, die ich mit den interdisziplinären Methoden der Neuen Diplomatiegeschichte, der Kulturgeschichte des Politischen und der Praxistheorie untersuche. Die Kombination einer Vielzahl von nicht-westlichen und westlichen Quellen ermöglicht es, die Überschneidungen zwischen dem Politischen und dem Kulturellen, dem Lokalen und dem Globalen, dem Historischen und dem Gegenwärtigen sowie den Gemeinschaften und Konfrontationen des Kalten Krieges auszuleuchten.

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