Die Beobachtungen von den Reisenden, die in der frühen Neuzeit von den deutschsprachigen Gebieten an der Ostseeküste nach Schweden fuhren, sind selten schriftlich überliefert worden. Die Anzahl der Schilderungen von Schweden (und den anderen nordischen Ländern) ist im Vergleich mit denen von z.B. Reisen nach Frankreich und Italien sehr gering. Die Reisenden konnten sich deshalb weder in eine Tradition der zentraleuropäischen Pilgerberichte noch in die der Kavalierstouren einschreiben. Ihre Reisen hatten andere Ursachen und Zwecke aber sie schreiben nichtsdestotrotz in einer europäischen Tradition des Reiseberichts und Itinerars. Von diesen Reisenden und ihren Begegnungen mit ihnen fremden Dingen, Tieren und Menschen handelt dieser Vortrag.
Elisabeth Wåghäll Nivre ist seit 2004 Professorin für germanistische Literaturwissenschaft an der Universität Stockholm. Sie studierte Germanistik, Skandinavistik und Geschichte an der Universität Växjö, Schweden und schloss 1984 ein Lehramtstudium ab. Sie promovierte an der Washington University,
St. Louis, 1992 und war 1992–1994 am Davidson College tätig, 1994–95 an der Technischen Hochschule Karlskrona und 1995–2003 an der Universität Växjö. Sie ist seit 2018 Dekanin der geisteswissenschaftlichen Fakultät und zugleich Vizerektorin an der Universität Stockholm. Sie ist seit 2020 Mitglied der Königl. Schwedischen Akademie für Literatur, Geschichte und Altertümer. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: der frühneuzeitliche Prosaroman, Schwankliteratur, frühneuzeitliche Eheschriften und Reiseschilderungen, Gender studies, biographisches Schreiben in der Frühen Neuzeit, Panegyrik der schwedischen Großmachtzeit.
Moderation: Dr. Christine Magin
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Die Digital Lecture wird aufgezeichnet, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der/die Vortragende, dessen/deren Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Video-, Audio oder Chatbeiträge werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am Bildrand informiert die Teilnehmenden.