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Fugen, Falten, Wenden. Metaphern nichtlinearer Zeitlichkeiten als Gegenwartsdiagnostik

Öffentlicher Abendvortrag
Foto: German Historical Institute London/Rob Haines

Der seit dem Frühjahr 2022 vielfach bemühte Topos der Zeitenwende insinuiert eine aktiv herbeizuführende Umkehr der Zeit, einen im Wortsinne richtungsweisenden Eingriff in den zeitlichen Verlauf. Er ist nicht so sehr deshalb von Interesse, da das Abstraktum Zeit unter Rückgriff auf räumliche Metaphern zu konkretisieren gesucht wird. Viel eher wirft er die Frage auf, was es bedeutet, in den vermeintlich unauYaltbaren Zeitverlauf eingreifen zu wollen, und dies nicht etwa nur retardierend oder beschleunigend, sondern qualitativ durch einen Kurswechsel. Der Vortrag möchte die Zeitenwende als Artikulation nichtlinearer Zeitlichkeit in Bezug setzen zu weiteren (narrativen) Bestrebungen der Zeitgestaltung und deren Metaphernhaushalt. Diese nämlich stehen für jeweils distinkte Zugriffe auf Zeit und Geschichte, begegnen aber allesamt der Herausforderung, die Idee linearer Zeit und ebensolcher geschichtlicher Darstellungen aufzubrechen. Die Auseinandersetzung mit diesen Versuchen kann unser gegenwärtiges Verständnis von Zeit problematisieren als eines, das permanent „in the making“ ist. Denn die Vorstellung einer seienden Zeit, der Menschen einfach ausgesetzt sind, ist nicht nur Entlastung, sondern zugleich Provokation. Und die aktiven Modellierungen sind als eine Reaktion auf Letztere zu begreifen.

Sina Steglich ist Historikerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zuvor war sie unter anderem an der Universität Konstanz und am German Historical Institute London tätig. In ihrer Promotion widmete sie sich der Zeitengeschichte des 19. Jahrhunderts. Aktuell arbeitet sie zu sozialer Kohäsion am Beispiel des Nomadismus als Reflexionsfigur der Moderne. In ihrer Forschung interessieren sie darüber hinaus vor allem konzeptionelle Fragen der Geschichte, Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft.

Moderation: Privatdozentin Dr. Caroline Rothauge

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Organisatorische Hinweise 
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg versucht, diese Veranstaltung auch live als Zoom-Meeting bereitzustellen, in dem sich Zuschauende über den Chat schriftlich beteiligen können.

  • Wir freuen uns, wenn Sie bei der Einwahl in Zoom Ihren Klarnamen angeben. Selbstverständlich können Sie an der Veranstaltung auch unter einem Pseudonym teilnehmen.
  • Eine Liste aller Teilnehmenden ist für alle Beteiligten während der gesamten Veranstaltung einsehbar.
  • Während des Vortrages sind die Mikrofone der Zuschauenden alle automatisch stumm geschaltet, um keine störenden Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Die Kamera der Zuschauenden kann gern von Ihnen während des Vortrages angeschaltet werden.
  • Während der gesamten Veranstaltung können Wortmeldungen bzw. Fragen schriftlich im Chat gestellt werden.

Aufzeichnung 
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der/die Vortragende, dessen/deren Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Chatbeiträge werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am Bildrand informiert die Teilnehmenden. Sobald alle Beteiligten an der Aufzeichnung der Nutzung zugestimmt haben und alle Nutzungsrechte vorliegen, wird die Aufzeichnung auch in der Mediathek zu finden sein.

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