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Geistliche Intermedialität und Interkonfessionalität in Danzig, Polnisch Preußen und Herzoglich Preußen (16. bis 18. Jahrhundert)

Interdisziplinäre Fachtagung
Bildnachweis: Caspar Hennenberger, Public domain, via Wikimedia Commons

Die internationale Tagung setzt sich zum Ziel, eine der in der Frühen Neuzeit kulturell fruchtbarsten Regionen am mare balticum im fächerübergreifenden Austausch zu untersuchen: die Hansestadt Danzig, mithin die Mitte des 17. Jahrhunderts bevölkerungsreichste Metropole zwischen Moskau und Amsterdam, sowie die sie umgebenden Regionen Preußen Königlichen Anteils (Polnisch Preußen) und das Herzogliche (bzw. Herzogtum) Preußen. Die anzustellenden Erkundungen sollen einem gemeinsamen spezifisch-methodischen Zugriff folgen, der drei Aspekte in das Zentrum des Forschungsinteresses stellt:

1. geistlich-intermediale Konstellationen, in denen wechselseitige Verstärkungen (amplificationes) der beteiligten Medien zu beobachten sind.

2. Konkretionen frühneuzeitlicher Interkonfessionalität, wie sie nicht nur in der offiziell der lutherischen Konfession zugehörigen (aber auch andere religiöse Gruppierungen beheimatenden) Stadt Danzig, sondern auch in den beiden (konfessionell unterschiedlich situierten) Preußen facettenreich begegnen.

3. Manifestationen von geistlicher Intermedialität, die implizit oder explizit von Interkonfessionalität geprägt sind und beispielsweise in der (buchinternen und buchexternen) Sinnbildkunst, in der Andachtsliteratur, in der Malerei und in der Oper, aber auch in andersartigen Medienformen vielfältig zu greifen sind.

Der Beobachtungszeitraum umfasst die Zeit von der Einführung der Reformation im Herzogtum Preußen (1525) bis zum Ende der vornationalstaatlichen Koexistenz bzw. Konvivenz der beiden Preußen (1772), vorrangig jedoch das ‚lange‘ 17. Jahrhundert (ca. 1580 bis 1730).

Teilnahme auf Einladung

Programm:

Mittwoch, 14. September 2022
10.15 Uhr – 10.30 Uhr Begrüßung durch die wissenschaftliche Leitung des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs und den Tagungsleiter
10.30 Uhr – 11.00 Uhr Reinhold Curickes „Der Stadt Danzig historische Beschreibung“ (1645) im interkonfessionellen Kräftefeld
Axel E. Walter (Eutin / Vilnius, LIT)
11.00 Uhr – 11.30 Uhr Diskussion
11.30 Uhr – 12.00 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr – 12.30 Uhr Geistliche Intermedialität 1593 / 1693. Philipp Kegels ‚Zwölff geistliche Andachten‘ in Danzig 
Christian Schmidt (Hamburg)
12.30 Uhr – 13.00 Uhr Diskussion
13.00 Uhr – 15.00 Uhr Mittagspause
15.00 Uhr – 15.30 Uhr Zur Königlichen Kapelle in Danzig 
Tomasz Torbus (Gdańsk, PL)
15.30 Uhr – 16.00 Uhr Leben und Schaffen Samuel Schelwigs (1643–1715) im Spiegel seines Epitaphs in St. Trinitatis zu Danzig 
Liliana Lewandowska (Thorn, PL)
16.00 – 16.30 Uhr Diskussion
16.30 Uhr – 17.00 Uhr Kaffeepause

18.00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag: "Laudent Deum cithara: Zur Rezeption der Motettenbilder Johann Sadelers I. in Polnisch Preußen und Herzoglich Preußen im 17. Jahrhundert" 
Ricarda Höffler, Janine Droese (beide Hamburg)
Moderation: Johann Anselm Steiger (Hamburg)
anschließend: Empfang

Donnerstag, 15. September 2022
10.00 Uhr – 10.30 Uhr Zu einer geistlich gefärbten Reihe intermedialer Drucke anlässlich der 1650 in Danzig durchgeführten „Enthauptung dreyer fürnehmer Jüngling“ 
Piotr Kociumbas (Warszawa, PL)
10.30 Uhr – 11.00 Uhr Diskussion
11.00 Uhr – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr – 12.00 Uhr Die Apologien Herzog Albrechts von Preußen: vom katholischen Ritterorden zur ersten protestantischen Landesherrschaft
Jürgen Sarnowsky (Hamburg)
12.00 Uhr – 12.30 Uhr Diskussion
12.30 Uhr – 14.30 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr – 15.00 Uhr Quia rore plenum: Das Geheimnis der Deckenbemalung in der Kirche zu Mühlhausen und im Gutshaus Prassnicken
Wladimir Gilmanov (Kaliningrad, RUS)
15.00 Uhr – 15.30 Uhr Mit Luther für die Überwindung der Konfessionsgrenzen? Oder: Warum Publikumsbeschimpfung der Einheit in Preußen nicht hilft
Christian V. Witt (Mainz)
15.30 Uhr – 16.00 Uhr Diskussion
16.00 Uhr – 16.30 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr – 17.15 Uhr Emblematik in Kirchgebäuden des Herzoglichen Preußen: Dąbrówno (Gilgenburg), Jaroslawskoje (Schönwalde), Kaliningrad (Königsberg) und Gwardeiskoje (Mühlhausen)
Johann Anselm Steiger (Hamburg)
17.15 Uhr – 17.45 Uhr Diskussion
anschließend: gemeinsames Abendessen

Freitag, 16. September 2022
9.30 Uhr – 10.00 Uhr Kirchliche Einweihungen in und um Königsberg im 17. Jahrhundert – mediale und interkonfessionelle Konstellationen 
Frank Kurzmann (Hamburg)
10.00 Uhr – 10.30 Uhr Wechselseitige Stabilität. Zur Frage der Einwurzelung des Katholizismus im protestantischen Herzogtum Kurland 
Ojārs Spārītis (Riga, LET)
10.30 – 11.00 Uhr Diskussion 
11.00 Uhr – 11.30 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Abschlussdiskussion

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