Der Roman Schattenfroh und der Gedichtband Chora sind in vielfacher Weise von poetologischen Konzepten der Romantik grundiert, so zum Beispiel von Friedrich Schlegels programmatischem Verständnis der Kabbala als ästhetischer Theorie, nach der „die exegetischen Techniken der Kabbala (…) zu poetischen Schreibverfahren“ (Andreas Kilcher) der Chiffrierung, Verrätselung werden. Nicht zuletzt spielt Novalis‘ erweiterter Schriftbegriff in beiden Büchern eine wichtige Rolle. Auch auf der inhaltlichen Ebene, sofern man hier zwischen Form und Inhalt trennen mag, kommen romantisch-kabbalistische Vorstellungen zum Tragen (Magie, Golem, Selbstreferenz, Analogie, Transformation u. a.).
Michael Lentz lebt in Berlin und Leipzig. Er ist als Autor und Musiker tätig, sowie als Professor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Zu seinen letzten Erscheinungen zählen: Schattenfroh. Roman (2018), Innehaben. Schattenfroh und die Bilder (2020), Chora. Gedichte (2023), alle bei S. Fischer Verlag.
Moderation: Professor Dr. Klaus Birnstiel, Professor Dr. Eckhard Schumacher
Für diese Veranstaltung wird es keinen Livestream geben.