Dr. Stefanie Eisenhuth
Junior-Fellow, Oktober 2024 bis September 2025
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung 1 „Kommunismus und Gesellschaft“ am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam
- Promotion (2018) an der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Dissertation zur US-Militärpräsenz in West-Berlin und deren sich wandelnder Deutung zwischen 1945 und 1994
- Studium der Neueren und Neuesten Geschichte und Kulturwissenschaft
Fellow-Projekt: »Schönheit für alle!«: Attraktivität und Distinktion im Staats- und Postsozialismus
Gab es eine DDR-spezifische Schönheitskultur? Wie der neue sozialistische Mensch entstehen, leben und arbeiten soll, ist vielfach geschildert worden. Doch wie sollte er aussehen? Das SED-Regime erachtete eine gepflegte Erscheinung als Ausdruck eines „kulturvollen“ Lebensstils und Zeugnis der Errungenschaften des Sozialismus. Da Herkunft und Status nicht länger über die Attraktivität eines Menschen entscheiden sollten, wurde die Ermöglichung von Schönheit zur sozialpolitischen Aufgabe.
Das Projekt fragt nach den Faktoren und Instanzen, die für die Aushandlung von Schönheitsidealen und die Konstituierung von Schönheitspraktiken in der DDR prägend waren. Auf alltagsgeschichtlicher Ebene untersucht es den Einfluss medial vermittelter Ideale auf das Konsumverhalten und konkrete Körperpraktiken. Da die Schönheitspflege zudem eine geschlechtsspezifische Verpflichtung darstellt, wird das Schönheitshandeln auch als Teil des doing gender und des performing gender in den Blick genommen.