Privatdozentin Dr. Stephanie Großmann
Junior-Fellow, Oktober 2024 bis September 2025
Universität Passau
- Studium der Diplom Sprachen, Wirtschafts- und Kulturraumstudien mit italienischem Kulturraum in Passau und Verona
- Promotion mit einer medienwissenschaftlichen Arbeit zur Inszenierungsanalyse von Oper an der Universität Passau
- Habilitation in den Fächern Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft an der Universität Passau
Fellow-Projekt: "Kartographisches Denken und Poetisierung der (Grenz-)Landschaft im historischen Wandel. Mediale Konzeptionen des deutschen Territoriums vom Deutschen Kaiserreich bis zur Gegenwart (1871–2021)"
Wie die territoriale Größe ‹Deutschland›, die sich seit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs (1871) bis zur Gegenwart immer wieder durch Grenzverschiebungen und Teilungen stark verändert hat, in Literatur, Film und anderen Medien zeichenhaft mit sich wandelnden Bedeutungen aufgeladen wird, steht im Zentrum meines Forschungsprojekts. Dabei sollen Antworten auf folgende Fragen gefunden werden: Welche Bedeutungen werden dem (deutschen) Territorium sukzessive im diachronen Wandel zugewiesen? Welche Konzeptualisierungen der Mensch-Raum-Relationen werden im diachronen Wandel erprobt? Wie wird Landnahme legitimiert und ästhetisiert? Wie wird Landverlust mit Sinn versehen? Wie funktionalisieren Texte die Staatsgrenze und ihren jeweiligen Verlauf mittels imagologischer Kategorien im Denken ihrer Zeit? Aber auch: Welche Ideologien werden gerade anhand der Topographie nationaler Grenzregionen, ihrer landschaftlichen, natürlichen oder auch menschengemachten Bezüge generiert? Ziel meines Projektes ist es, aus einer kultursemiotischen Perspektive darzulegen, welchen Einfluss eine sich immer wieder vollziehende reale Veränderung der äußeren, geographisch-politischen Form und der inneren Grenzziehung auf die mediale Konstruktion von deutscher Identität hat und wie deren Vermittlung medienspezifisch ausgeprägt sein kann.