Auf der Suche nach der verlorenen Kunstsammlung der Preußischen Akademie der Künste. Rekonstruktion eines Provenienzbestandes

Seit ihrer Gründung 1691 beherbergt die Berliner Akademie der Künste eine hochkarätige Kunstsammlung. Kernstück sind neben umfangreichen Nachlässen von Professoren wie Carl Blechen oder Daniel Nikolaus Chodowiecki auch Skulpturen sowie grafische Vorlagenwerke, die für den akademischen Unterricht genutzt wurden. Durch Brand, Krieg und Plünderung wurde die Sammlung stark dezimiert – ein bedeutender Teil ist heute auf verschiedene Institutionen bis in die Ukraine verstreut, andere Werke haben in Privatbesitz überdauert. Der Vortrag widmet sich der Rekonstruktion der Sammlung, spürt verschollenen Werken nach und zeigt auf, wie es mithilfe von Provenienzforschung und diplomatischem Geschick gelingen kann, Kunstwerke reell oder virtuell wieder in die Sammlung zu integrieren.

Anna Schultz studierte Kunstgeschichte am Courtauld Institute of Art, London und schloss ihr Masterstudium in Geschichte der Druckgrafik [History of Print] am University College London ab. Sie spezialisierte sich auf Deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts. Zunächst arbeitete sie am British Museum im Department of Prints and Drawings und betreute die Kunstsammlung von Charles Booth-Clibborn, von 2010 bis 2013 war sie am Kupferstichkabinett Berlin und seit 2013 ist sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Kunstsammlung der Akademie der Künste zuständig für Kunst vor 1900, die Plakatsammlung und den Nachlass von John Heartfield, dessen Online-Werkverzeichnis sie 2019 vorstellte (www.heartfield.adk.de). Als Provenienzforscherin ist sie seit 2017 Mitglied der deutsch-ukrainischen Delegation zu Fragen der Rückführung und Restitution des Auswärtigen Amtes und 2019 Teilnehmerin von PREP (Provenance Research Exchange Program) der SMB/Smithsonian Institution.

Moderation: Professor Dr. Kilian Heck


Zurück zur Mediathek