Die Frage nach der politischen Stabilität wird seit Jahrhunderten kontrovers diskutiert. Inwieweit handelt es sich bei Stabilität überhaupt um eine anstrebenswerte Norm? Nutzt oder schadet Stabilität der Politik? Und um welche Art von Stabilität und Politik geht es dabei? Die in dem Vortrag verfolgte These ist, dass die öffentlich sichtbare Austragung politischer Konflikte für demokratische Politik konstitutiv ist, die Konfliktbearbeitungsfähigkeit der demokratischen Ordnung jedoch Grenzen hat. Die Grenzen der demokratischen Konfliktordnung betreffen die Konfliktgegenstände, die Modi der Konfliktaustragung und die Dissensfähigkeit der Konfliktakteure.
Grit Straßenberger ist seit 2015 Professorin für Politikwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Zuvor war sie langjährige Mitarbeiterin am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind moderne Demokratietheorie, politische Ideengeschichte und Führungs- und Elitentheorie. In den vergangenen Jahren hat sie sich in begriffssystematischer wie demokratietheoretischer Perspektive mit dem Spannungsverhältnis von Demokratie, Freiheit und Autorität beschäftigt.
Moderation: Professor Dr. Hubertus Buchstein