Meteoriteneinschläge (Impakte) sind ultrakurzzeitdynamische geologische Prozesse, deren vielfältige Konsequenzen für das System Erde auf verschiedenen Raum- und Zeitskalen wirken. Dies betrifft insbesondere große Impaktereignisse, die auf der Erde bis zu 300 km im Durchmesser messende Impaktstrukturen hinterließen. Am Beispiel der drei größten bekannten Impaktstrukturen der Erde, Chicxulub (Mexiko), Sudbury (Kanada) und Vredefort (Südafrika), werden die wichtigsten lokalen und globalen Auswirkungen von sogenannten Hypergeschwindigkeits-Impakten vorgestellt. Hierzu zählen Kraterbildung, lokale langzeitliche strukturelle Veränderung der Erdkruste, Auswirkungen auf die Umwelt und Rohstoffanreicherung. Diese Prozesse werden anhand neuester numerischer Modellrechnungen, experimenteller Untersuchungen, strukturgeologischer Feldarbeit und Ergebnissen der Tiefbohrung der Chicxulub-Impaktstruktur im Rahmen des International Ocean Discovery Program und des International Continental Scientific Drilling Program vermittelt.
Ulrich Riller studierte zwischen 1986 und 1992 Geologie an der Universität Tübingen. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam und der Universität Gießen. Von 2002 bis 2007 war er Professor für Impaktgeologie an der Humboldt-Universität zu Berlin und anschließend bis 2012 Full Professor an der McMaster University, Hamilton, Kanada. Seit 2012 ist Ulrich Riller auch Professor an der Universität Hamburg.
Moderation: Professor Dr. Martin Meschede