Die Bedrohung der Artenvielfalt durch den Menschen ist stärker als je zuvor: weltweit sind derzeit mehr Pflanzen- und Tierarten denn je (ca. 25%) vom Aussterben bedroht, die globalen Aussterberaten sind um ein bis zwei Zehnerpotenzen höher als jemals zuvor während der letzten 10 Mio. Jahre und liegen damit hoch über den natürlichen Hintergrund-Aussterberaten. Natürliche Ökosysteme verzeichnen einen globalen Rückgang von 47% in ihrer flächigen Ausdehnung. Bei Feuchtgebieten sind bereits mehr als 85% ganz verloren gegangen. Der globale Bericht des Weltbiodiversitätsrates über Biodiversität und Ökosystem-Dienstleistungen zeichnet ein umfassendes und drastisches Bild einer zentralen gesellschaftlichen Herausforderung.
Martin Wiemers wirkte an diesem Bericht mit und wird im Auftrag eines der drei Ko-Vorsitzenden, Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), dessen Kernaussagen präsentieren. Martin Wiemers promovierte im Jahr 2003 an der Universität Bonn und war nach einem Jahr als Entwicklungshelfer in Papua-Neuguinea sechs Jahre Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Wien. Von Januar 2011 bis Mai 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle (Saale) und seit Juni dieses Jahres ist er Sektionsleiter für Ökologie am Senckenberg Deutschen Entomologischen Institut in Müncheberg.
Moderation: Privatdozent Dr. Martin Haase