Das orientalische Christentum im 21. Jahrhundert - zwischen Verfolgungsdruck und Auswanderung?

Das 20. Jahrhundert war eine der verhängnisvollsten Epochen in der Geschichte des orientalischen Christentums. Mit der planvollen Vernichtung der Armenier Anatoliens (1915) war die Grundlage des Jahrhunderte langen Zusammenlebens von Muslimen und Christen in gemischten Gesellschaften zerstört. Abgesehen von einigen „Inseln“ christlicher Existenz (Libanon, Ägypten, Iran) hat äußerer Druck die kleinen Gemeinden nahezu aufgelöst. Die Hoffnung auf Überleben ist mit einer politischen Neuordnung des Nahen Ostens verbunden, die auf der Trennung von Politik und Religion, gesicherten Rechten von Minderheiten und auf vom Staat geschützten Menschenrechten für alle Bürger beruht.

Udo Steinbach ist Islamwissenschaftler. Zwischen 1965 und 1970 studierte der Orientalistik und Klassische Philologie an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Basel. 1970 folgte die Promotion mit der Arbeit Dhat al-Himma - Kulturgeschichtliche Untersuchungen zu einem arabischen Volksroman (veröffentlicht Wiesbaden: Verlag Franz Steiner, 1973). Von 1971 bis 1974 war Leiter des Nahostreferats bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. Von 1976 bis 2006 leitete er das Deutsche Orient-Institut in Hamburg. Zwischen 2007 und 2010 lehrte er am Centrum für Nah- und Mittelost-Studien an der Philipps-Universität Marburg. Im Februar 2019 ist er zur Maecenata Stiftung gewechselt.

Moderation: Professor Dr. Harald Suermann


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