De-, Hyper-, oder Pseudo-Politisierung? Zur Rekonfiguration des Demos im Zeitalter des Rechtspopulismus

Anstelle von Entpolitisierung scheinen heute Politisierung oder gar Hyperpolitisierung die Signatur unserer Zeit zu sein, die auch als „Zeitalter des Zorns“ oder „populistischer Moment“ erscheint. In meinem Vortrag werde ich im Anschluss an Wendy Browns Diagnose der neoliberalen „Zerstörung des Demos“ und der rechten Reaktion darauf vorschlagen, zwischen verschiedenen Formen der Entpolitisierung und der Repolitisierung zu unterscheiden. Meine These ist, dass der Rechtspopulismus nicht nur aufgrund seiner politischen Substanz, sondern auch aufgrund seiner „Form“ als Mobilisierung einer Dynamik der Pseudopolitisierung verstanden werden sollte, die letztendlich antipolitisch ist.

Robin Celikates ist Professor für Sozialphilosophie an der FU Berlin und stellvertretender Direktor des Centers for Humanities and Social Change Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kritischen Theorie und Demokratietheorie. Zu seinen Publikationen gehören Sozialphilosophie (C. H. Beck 2017), Kritik als soziale Praxis. Gesellschaftliche Selbstverständigung und kritische Theorie (Campus 2009) und Transformations of Democracy (Rowman & Littlefield 2015). Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift Critical Times: Interventions in Global Critical Theory.

Moderation: Dr. Rieke Trimcev


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