Ökumenische Inkarnations-Christologie heute

Ist die Christologie gegenwärtig überhaupt noch ein Thema der Ökumene oder anders gefragt, ist sie heute noch ein Gegenstand kontroverstheologischer Debatten? Das ist nicht der Fall. Was es in der Christologie jedoch gibt, das sind traditionshermeneutisch wirksam werdende Unterschiede, die man auch als konfessionell geprägte Pfadabhängigkeiten bezeichnet könnte. Und doch gibt es Differenzen. Allerdings ist nicht der Kirchenbegriff das Schibboleth für Einendes beziehungsweise Trennendes, sondern – und dies ist die Grundthese des Vortrags – das Verhältnis zur Moderne. Dieser Fokus führt zu spezifisch konfessionskulturellen Färbungen von Christologien, die darauf zurückzuführen sind, wie mit dem Transformationsdruck, der in der Moderne entstand, jeweils umgegangen wird. Dies wird im Vortrag am Beispiel des römisch-katholischen Traditionspfades zu zeigen sein. Im Mittelpunkt steht dabei der Begriff der Inkarnation und damit die Frage nach der Personeinheit Jesu mit dem Sohn Gottes. Hat dieser Begriff im Zentrum der Christologie als einem ökumenischen Projekt zu stehen?

Georg Essen ist ein deutscher Theologe und seit Februar 2020 Professor für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Arbeitsschwerpunkte von Georg Essen sind zum einen klassische Themenfelder der Dogmatik, vor allem Christologie und Gotteslehre sowie Eschatologie und Geschichtstheologie. Zum anderen ist er an einem Dialog zwischen Theologie und Philosophie interessiert, mit Schwerpunkten auf modernen Subjekt- und Freiheitsphilosophien. Darüber hinaus forscht er zu Fragen des Religionsverfassungsrechts und der Politischen Theologie.

Foto: M.Heyde; HU Berlin


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