Die Auferweckung des Gekreuzigten: Das andere Paradigma der Christologie

Christologie wird seit alters im Paradigma der Inkarnation entwickelt. Die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ist das Hauptproblem, das es zu verstehen und zu durchdenken gilt. In diesem Vortrag werde ich einen anderen Vorschlag unterbreiten. Das Christentum begann an Ostern, nicht an Weihnachten, der Kern seiner Botschaft ist nicht Gottes Gegenwart in Jesus, sondern das, was Gott durch Jesus Christus für das Heil der Menschen wirkt. Das muss auch in der Christologie im Zentrum stehen. Eine Christologie, die nicht durch und durch soteriologisch ist, verfehlt ihre Aufgabe. Nicht die Menschwerdung Gottes, sondern die Menschwerdung des Menschen durch Gott ist ihr zentrales Thema. Um die geht es in der Auferweckung des Gekreuzigten. Das Paradigma der Christologie sollte daher die Auferweckung, nicht die Inkarnation sein.

Ingolf U. Dalferth ist Danforth Professor Emeritus of Philosophy of Religion an der Claremont Graduate University in Kalifornien sowie Professor emeritus an der theologischen Fakultät der Universität Zürich. Von 1998 bis 2012 war er Direktor des Instituts für Hermeneutik und Religionsphilosophie der Universität Zürich. Die Universität Kopenhagen und die Universität Uppsala verliehen ihm die Ehrendoktorwürde.

Moderation: Professor Dr. Heinrich Assel

Foto: privat


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