Resilienz in der Krise – paradigmatische Existenzdeutungen im Psalter

Der Begriff der Resilienz hat in den letzten Jahren eine rasante und interdisziplinär breit gefächerte Karriere gemacht, die angesichts der Corona-Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine noch einmal an Fahrt aufgenommen hat. Was aber hat Resilienz mit dem Alten Testament zu tun?
Der Vortrag knüpft an diesen interdisziplinären Resilienzdiskurs an, in dem Resilienz als ein dynamischer Prozess in Krisensituationen verstanden wird und der Ambilvanzerfahrungen im Umgang mit der Krise einschließt. Solche Krisensituationen sind historisch betrachtet keine neuen Erfahrungen, sondern typische Phänomene, wie sie bereits in antiken Texten reflektiert werden. Insbesondere die Gebetstexte, wie zum Beispiel die Psalmen in der Hebräischen Bibel, bieten hier ein reichhaltiges Reservoir. Dies will der Vortrag an ausgewählten Textbeispielen, ihrer historisch analysierten Semantiken und der in ihnen entfalteten Existenzdeutungen diskutieren.

Judith Gärtner studierte Evangelische Theologie in Münster und Marburg sowie Judaistik in Jerusalem. Sie wurde 2005 am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg promoviert und habilitierte sich 2011 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Während dieser Zeit war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Philipps-Universität Marburg und an der Universität Hamburg sowie danach an der Universität Siegen. 2013 erhielt sie einen Ruf auf die Professur für Altes Testament und Antikes Judentum an der Universität Osnabrück. Seit 2014 ist sie Professorin für Altes Testament an der Universität Rostock.

Moderation: Professor Dr. Stefan Beyerle


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