Im Vortrag wird die Frage diskutiert, ob und inwieweit der Mensch von Natur aus böse ist oder ob es vielmehr Situationen sind, die ihn beeinflussen und verändern. Welche Wirkfaktoren machen aus dem Menschen das, was er ist, und welche Rolle spielt dabei soziokulturelle Selbstverliebtheit, die das Pathologische des eigenen Verhaltens ausblendet? In dieser Abgrenzung tritt die Kategorie des Bösen als gern bedientes Mittel zum Zweck in Erscheinung.
Hamid Reza Yousefi studierte in Trier Philosophie, Pädagogik und Psychologie. Er schloss seinen Master 2002 in Trier ab, es folgte ebendort die Promotion in Philosophie. Habilitiert hat sich Yousefi 2010 in Koblenz in Kulturwissenschaft über die Geschichte des Denkens. 2016 wurde er auf den Lehrstuhl für Psychologie der Kommunikation und interkulturelle Philosophie in Ghom/Iran berufen. Zudem ist er der Gründungspräsident des „Instituts zur Förderung der Interkulturalität" in Trier. 2019 wurde ihm von der Al-Mustafa-Universität in Ghom/Iran wegen seiner Leistungen auf dem Gebiet der Suchtpsychotherapie und sozialen Psychopathologie die Ehrendoktorwürde verliehen. Seine Forschungsbereiche umfassen gesellschaftliche Psychopathologie, Kulturwissenschaft, moderne Theorien der Toleranz und diskurshistorische Kommunikationsforschung.
Moderation: Abdelhakim Serroukh B. A.