Kaum ein Aspekt menschlicher Lebenspraxis scheint auf den ersten Blick so grundsätzlich Darwinischen Weltinterpretationen zu widersprechen wie die menschliche Altruismus-Moral mit dem Gewissen als ihrem zentralen Motor. Naturalisten sind jedoch der Auffassung, dass ‚nichts vom Himmel‘ fiel, auch nicht die menschliche Moralfähigkeit und damit die Bereitschaft zu uneigennütziger Solidarität und Barmherzigkeit. Wie kann es aber sein, dass sich das Gewissen und damit der Verzicht auf unmittelbare Lebensvorteile im Darwinischen „struggle for life“ herausgebildet hat? Wem nützt – evolutionär gesehen – das Gewissen eigentlich?
Eckart Voland wurde 1949 in Hannoversch Münden geboren und studierte Biologie und Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen. Von 1995 bis zu seiner Emeritierung 2015 war er Professor für Philosophie der Biowissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Im akademischen Jahr 2012/13 war er Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. Die Forschungsarbeiten von Eckhard Voland liegen auf den Gebieten der Evolutionären Anthropologie, der Biophilosophie und der historischen Demographie.
Moderation: Dr. Christian Suhm