SHIP untersucht seit mittlerweile 25 Jahren den Gesundheitszustand der vorpommerschen Bevölkerung. Ergebnisse der Forschung können unmittelbare gesellschaftliche Bedeutung haben. So führte der zunehmende Tabakkonsum junger Erwachsener zur Verabschiedung der Nichtraucherschutzgesetze. Aktuell soll die Gesetzgebung über die Jodierung von Speisesalz angepasst werden, um der abnehmenden Jodversorgung der Bevölkerung zu begegnen. Wie viele andere Bevölkerungsstudien zeigt SHIP, dass Übergewicht und Fettleibigkeit und die damit verbundenen Folgeerkrankungen wie Typ 2 Diabetes und Gallensteinleiden immer häufiger werden. Unsere Gesellschaft muss dies als Problem erkennen und dagegen wirken.
Henry Völzke ist Internist, er wechselte 2002 in die Community Medicine und ist dort Professor für Klinische Epidemiologie. Neben SHIP leitet er weitere epidemiologische Großprojekte wie die NAKO Gesundheitsstudie und die EUthyroid-Konsortien.
Der Vortrag geht der Frage nach ob die Zukunft ALT ist. Dabei werden unterschiedliche Punkte behandelt: die Situation der älteren Bürger, die Entwicklung der Lebenserwartung oder das Altern als mehrdimensionaler Prozess. Außerdem werden am Beispiel Frailty die Forschungsergebnisse der Berliner Altersstudie präsentiert. Schließlich sollen noch Ziele und Wünsche formuliert werden: Minimale Morbidität, Zunahme an „gesunden Jahren“, Modelle der Gesundheitsentwicklung, z.B. Prävention.
Elisabeth Steinhagen-Thiessen ist Professorin für Geriatrie am Universitätsklinikum Charité, Berlin. Sie ist Mitglied in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Fachgesellschaften, z. B. in der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie. 2016 wurde Elisabeth Steinhagen-Thiessen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Moderation: Professor Dr. Dr. Maik Gollasch