Die Moderne und ihr Verhältnis zur Gegenwart. Eine Konfliktgeschichte

Auch das Konzept der ‚geschichtlichen Gegenwart‘ hat eine Geschichte. Wenn die Erfahrungen und die Erwartungen der historischen Subjekte auseinandertreten, wie Reinhart Koselleck dies für den Verlauf der Neuzeit diagnostiziert hat, wird Gegenwart thematisch. Wie diese Gegenwart erfasst und wie sie verändert werden kann, das sind Fragen, die um 1800 den Moderne-Diskurs antreiben. Die Vorlesung führt ein in die Konfliktgeschichte der reflexiven Verzeitlichung (Schiller, Schlegel, Hegel). Sie versucht, konkurrierende Denkentwürfe aufzuzeigen und deren zeitpolitische Positionierung sichtbar zu machen.

Helmut Hühn studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte in Marburg und Berlin. Seine philosophische Promotion über das Erinnerungsdenken Friedrich Hölderlins erhielt den Ernst-Reuter-Preis der Freien Universität Berlin. Helmut Hühn ist Mitherausgeber des „Historischen Wörterbuchs der Philosophie“ und leitet drei Institutionen der Friedrich-Schiller-Universität Jena: Schillers Gartenhaus, die Goethe-Gedenkstätte und – gemeinsam mit Reinhard Wegner – die Forschungsstelle Europäische Romantik. Er gehört zu den Initiatoren des DFG-Schwerpunktprogramms „Ästhetische Eigenzeiten“.

Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher


Zurück zur Mediathek