Wissen beruht auf Unterscheidungen – das gilt für die Natur– wie für die Geisteswissenschaften. Den Anlass unseres Gesprächs bildet die Frage, wie wir in der Paläanthropologie und in der Literaturwissenschaft mit Hilfe der Kategorie Geschlecht Unterscheidungen treffen und dadurch Wissen generieren. In der Literaturwissenschaft spielt Geschlecht als Differenzkategorie auf verschiedenen Ebenen eine dominante Rolle. Im Gespräch werden die Akzentverschiebungen zwischen feministischer Literaturwissenschaft sowie deren Fokussierung auf vergessene Autorinnen der Literaturgeschichte und queertheoretischen Ansätzen der Gender Studies, in denen die Konstruktion von Geschlechterdifferenz zum Ausgangspunkt von Textlektüren genommen wird, skizziert. Ferner wird aus paläoanthropologischer sowie biologischer, insbesondere paläobiologischer Perspektive dargestellt, in welchem Verhältnis die Begriffe „Sex“ und „Gender“ zueinander stehen.
Heide Volkening ist Mitarbeiterin am Institut für deutsche Philologie in Greifswald. An der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sie 2015 ihre Habilitation zum Thema Charakter – Arbeit. Zur literarischen Produktivität des tätigen Menschen abgeschlossen. Seit 2016 ist sie im Vorstand des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZfG) in Greifswald tätig. Gegenwärtig forscht sie zur Prekären Moderne.
Moderation: Dr. Christian Suhm
Differenz und Geschlecht. Beobachtungen aus der Literaturwissenschaft
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