Das Herz steht still, die Atmung ist ausgefallen. Die Diagnose lautet: klinisch tot. Kann man in einem solchen Zustand noch etwas wahrnehmen? Ja – sagt der Kardiologe Pim van Lommel, einer der Pioniere der wissenschaftlichen Erforschung sogenannter Nahtoderfahrungen in Europa. Internationale Beachtung fand insbesondere seine im Jahre 2001 veröffentlichte prospektive Studie über die Nahtod-Erfahrungen von Überlebenden, die einen Herzstillstand erlitten hatten und reanimiert werden mussten. Van Lommel zog aus dieser Studie den Schluss, dass die bis zu diesem Zeitpunkt bestehenden Interpretationen zur Entstehung von Nahtod-Erfahrungen und Bewusstsein einer tiefgreifenden Neubewertung unterzogen werden müssen. In seinem Vortrag stellt er die zentralen und wissenschaftlich kontrovers diskutierten Ergebnisse seiner Forschung zur Diskussion.
Pim van Lommel, M. D. arbeitete von 1977 bis 2003 als Kardiologe am Rijnstate-Krankenhaus in Arnheim. Ab 2003 widmete er sich der wissenschaftlichen Erforschung von Nahtod-Erfahrungen. Im November 2007 erschien in den Niederlanden sein Buch Endloses Bewusstsein, das sich in Europa und den USA zu einem Bestseller entwickelte. Die deutsche Übersetzung erschien 2009 im Patmos Verlag.
Moderation: Professor Dr. des. Stephanie Gripentrog