Der Vortrag konzentriert sich auf zwei Phasen in Hannah Arendts Leben und Denken: zunächst auf die Jahre im Pariser Exil und dort auf ihre Arbeit für die Kinder- und Jugend-Aliyah von 1934 bis 1939, sodann auf ihre Hauptwerke „Origins of Totalitarianism“ (1951) bzw. „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ (1955), an denen sie knapp zwanzig Jahre arbeitete. In diesen Jahren dokumentiert sich das besondere Verhältnis von Erfahrung und Denken bei Hannah Arendt. Nicht im Sinne einer dialektischen Synthese oder einer kausalen Beziehung, sondern in einer spezifischen „Korrelation“ (Hermann Cohen), die im Mittelpunkt des Vortrags stehen wird.
Thomas Meyer wurde an der LMU München im Fach Philosophie promoviert und habilitierte sich dort auch. 2020 wurde er zum Professor an seiner Alma Mater ernannt, wo er hauptsächlich Antike Philosophie lehrt. Gastprofessuren und Fellowships führten ihn u. a. nach Zürich, Graz, Chicago, Boston, Erlangen und Kiel. Er ist der Herausgeber einer auf zwölf Bände angelegten Studienausgabe der Werke Arendts, die ebenso wie die im vergangenen Herbst veröffentlichte Biografie im Münchner Piper Verlag erscheint.
Moderation: Professor Dr. Dr. h.c. Heinrich Assel (Greifswald)