Es geschieht – anders als ich denke. Philosophisches Sprechen diesseits der Unterscheidung von Subjekt und Objekt

Lichtenberg sagt: „Es denkt, sollte man sagen, so wie man sagt: es blitzt.“ Mit diesem Satz verweist der Verfasser der „Sudelbücher“ auf ein grundlegendes philosophisches Problem: Muss jedes Denken ein autonomes Ich voraussetzen, um zu denken, oder ist der Vollzug des Denkens selbst in ein Geschehen eingelassen, das dem Ich, das die Herrschaft über sein Denken beansprucht, nicht durchsichtig ist? Der Vortrag möchte hineinführen in diese Ebenen des Geschehens, die auch das Ich entstehen lassen. Dabei ergeben sich Konsequenzen für das philosophische Sprechen, die die Unterscheidung von Subjekt und Objekt in ein anderes Licht rücken.

Rolf Elberfeld studierte Philosophie, Religionswissenschaft, Japanologie und Sinologie in Würzburg, Bonn und Kyōto. 1995 folgte die Promotion mit dem Titel Kitarō Nishida und die Frage nach der Interkulturalität (Amsterdam 1999). Zwischen 1997 und 2003 war er Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Wuppertal. 2002 habilitierte er sich zu Phänomenologie der Zeit im Buddhismus. Methoden interkulturellen Philosophierens (Stuttgart 2004) in Wuppertal. Seit Juni 2008 ist Rolf Elberfeld Professor für Kulturphilosophie an der Universität Hildesheim. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Phänomenologie, interkulturelle Ethik/Ästhetik, Kulturphilosophie, Philosophie des Leibes und Geschichte der Philosophie in globaler Perspektive. Weitere Monographien von ihm sind Sprache und Sprachen. Eine philosophische Grundorientierung (Freiburg i. B. 2012) und Philosophieren in einer globalisierten Welt. Wege zu einer transformativen Phänomenologie (Freiburg i. B. 2017).

Moderation: Dr. Robert Lehmann


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