„… es ist in meiner Hand.“ Herrndorf über Herrndorf – Strategien der Selbstinszenierung und Werkpolitik

Wolfgang Herrndorf (1965-2013) schrieb mit Literaturpreisen ausgezeichnete Bestseller (tschick, Sand) und sein Werk steht bereits heute fest im Kanon des schul­ischen Deutschunterrichts. Zugleich entzog Herrndorf sich weitgehend dem Literaturbetrieb, gab nur selten Interviews, blieb Preisverleihungen fern und absolvierte kaum Lesungen. Stattdessen berichtete er in einem Blog (Arbeit und Struktur) zunächst den Freunden, dann auch öffentlich über seine tödliche Krankheit. Der Vortrag untersucht die Selbstinszenierungsstrategien des Schriftstellers und gelernten Malers in diesem Spannungsfeld von Erfolg, Verweigerung und Rezeptionssteuerung.

Matthias N. Lorenz ist Literatur- und Kulturwissenschaftler. Er war Gastprofessor in Australien und hat Professuren in Dortmund und Bern vertreten, wo er seit 2012 als Assistenzprofessor für Gegenwartsliteratur tätig ist. Er leitet zwei Forschungsprojekte des Schweizer Nationalfonds zur Gruppe 47 und zu Christian Kracht und ist Co-Leiter eines interdisziplinären VW-Projektes zur Erinnerung an rechte Gewalt. 2018 wurde er zum Extraordinary Professor der Stellenbosch University und zum Mitglied der Eidgenössischen Jury für Literatur ernannt. Zuletzt hat er den Band „Germanistenscheiß“. Beiträge zur Werkpolitik Wolfgang Herrndorfs veröffentlicht.

Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher


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