Geschichte, Geschlecht, Gender: 40 Jahre Bewegung für Geschichtswissenschaft und historische Geschlechterforschung

Wie alle wissenschaftlichen Disziplinen so verändert auch die Geschichtswissenschaft im Laufe der Jahre immer wieder ihr Erscheinungsbild. Zum einen kommen innerhalb der Disziplinen immanente Lernprozesse zum Zuge, zum andern fordern Prozesse des allgemeineren historischen Wandels zu Auseinandersetzung, Abwehr oder Beteiligung heraus. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel hierfür ist die mit der Schubkraft der internationalen Frauenbewegung den Universitäten zugemutete Neuorientierung. Es waren vornehmlich Studentinnen und noch nicht etablierte Nachwuchswissenschaftlerinnen, die diese soziale Bewegung in die Universitäten trugen, dort die international erarbeitete umfassende Wissenschaftskritik sowie die Forderungen nach Innovationen in Forschung, Lehre und Personalpolitik bekannt machten und damit auf lange Sicht Erfolge erzielten. In meinem Vortrag werde ich dieses komplizierte Zusammenspiel vielfältiger Faktoren vornehmlich für die Geschichtswissenschaft diskutieren. 

Karin Hausen war von 1978 bis 1995 Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Institut für Geschichtswissenschaft der Technischen Universität Berlin bevor sie 1995 Professorin für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung wurde. Sie gründete und leitete von 1996 bis 2003 das Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Technischen Universität Berlin. Sie ist Mitbegründerin der International Federation for Research in Women‘s History und des Arbeitskreises für historische Frauenforschung.

Moderation: Dr. Hedwig Richter

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