Geschlecht und Schmerz

Chronische Nichttumorschmerzen (CNTS) sind eine weltweit verbreitete Erkrankung. Es gibt immer mehr Belege dafür, dass geschlechtsspezifische Aspekte die Behandlung von CNTS beeinflussen, da das Schmerzerleben, die damit verbundenen Emotionen und die Schmerzäußerung bei Frauen und Männern unterschiedlich sein können. Die Vielfalt des Schmerzerlebens und der Schmerzverarbeitung sollte bei Patient*innen unterschiedlichen Geschlechts angemessen berücksichtigt werden. Daher zielt die GESCO-Studie darauf ab, eine geschlechtssensible Intervention für CNTS-Patient*innen, die eine Langzeit-Opioidtherapie in der Primärversorgung erhalten, zu entwickeln und zu testen.

Neele Kufeld studiert Humanmedizin im 6. Semester sowie Psychologie mit Schwerpunkt Psychotherapie. Sie ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und medizinische Doktorandin im Projekt GESCO am Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG) der Universität Witten/Herdecke. Ihr Promotionsthema ist Abhängigkeit von verschriebenen Schmerzmitteln bei Patient*innen mit chronischen Schmerzen.

Gabriele Kaczmarczyk, lange Jahre Fachärztin für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Frauenbeauftragte der Berliner Charité, interessiert sich seit 25 Jahren für Gendermedizin. Sie ist u. a. Ko-Autorin eines BMG-Gutachtens zur gendermedizinischen Lehre an den Universitäten. Sie leistet kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung, auch für medizinische Laien, über Gendermedizin.

Thomas Kohlmann leitete von 2002 bis 2019 die Abteilung Methoden der Community Medicine am Institut für Community Medicine der Universität Greifswald. Seine Forschungsgebiete sind: Patient-reported outcomes, Epidemiologie von Rückenschmerzen, Rehabilitationsforschung und Gesundheitsökonomische Evaluation.

Moderation: Wiebke Mohr MMSc.


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