Handeln mit Emojis – eine linguistische Perspektive auf den Beitrag kleiner Bildzeichen zur digitalen Alltagskommunikation

Der Vortrag diskutiert aus einer sprachwissenschaftlichen Perspektive, weshalb Emojis in digitaler Alltagskommunikation so erfolgreich sind. An Analysen von WhatsApp-Dialogen wird rekonstruiert, wie vielfältig Emojis zur Organisation digitaler Kommunikation beitragen und wie sich die kleinen Bildzeichen zum sprachlichen Inhalt der ausgetauschten Nachrichten verhalten. Dabei zeigt sich: Emojis sind weder reine Spielerei noch ein Ersatz für Sprache. Im Gegenteil: Sie dienen der Verstehenssicherung und übernehmen wichtige Aufgaben bei der Beziehungspflege in Kommunikationsumgebungen, in denen der Kontakt mit dem kommunikativen Gegenüber nicht unmittelbar, sondern vermittelt über geschriebene Sprache und Bildschirmoberflächen zustande kommt.

Michael Beißwenger ist Professor für Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik an der Universität Duisburg-Essen. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich als Sprachwissenschaftler mit Sprache, Text und Schreiben unter den Bedingungen internetbasierter Kommunikation und hat dazu zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht (zuletzt 2019 die Monographie Handeln mit Emojis, gemeinsam mit Steffen Pappert). Weitere Forschungsschwerpunkte sind der Einsatz digitaler Medien und die Vermittlung digitalisierungsbezogener Kompetenzen im Deutschunterricht sowie der Aufbau digitaler Korpora für die linguistische Forschung.

Moderation: Professor Dr. Konstanze Marx


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