Die „Schwarzen Raucher“ in der Tiefsee des Antarktischen Ozeans beherbergen einmalige Lebensgemeinschaften, die vom Sonnenlicht unabhängig sind. Die dort lebenden Arten, wie die Yeti-Krabben, Riesenmuscheln, Napfschnecken und gestielten Seepocken, haben sich auf diesen extremen Lebensraum eingestellt und kommen nur dort vor. Unsere Forschung hat gezeigt, wie diese Arten sich in ihrer Ernährung und Form angepasst haben. Wenn sich die hydrothermale Aktivität verändert, müssen diese Tiere abwandern oder hoffen, dass ihre Larven neue heiße Quellen finden, um weiterzuleben. Anhand von DNA-Untersuchungen können wir zeigen, wie Arten unterschiedlicher Hydrothermalquellen miteinander verwandt sind.
Katrin Linse stammt aus Schleswig-Holstein und studierte an den Universitäten Kiel und Hamburg Biologie und Zoologie. Nach der Promotion 2000 nahm sie eine Wissenschaftlerstelle am British Antarctic Survey an, um die Evolution und Biodiversität mariner wirbeloser Tiere im Südozean und ihre globalen Verwandtschaftsbeziehungen zu erforschen. Ihre Forschung beinhaltet die Entdeckung einer unerwartet hohen Artenvielfalt im Südozean und in der Tiefsee, sowie die Entdeckung einzigartiger Lebensräume wie die der Hydrothermalquellen im Antarktischen Ozean.
Moderation: Professor Dr. Martin Meschede