Infektionskrankheiten sind heute aktueller denn je. Der Klimawandel ändert die Ausbreitung von Vektoren bestimmter Infektionskrankheiten wie dem Westnil- oder Dengue-Virus und die Globalisierung, vor allem die wachsende Mobilität, führt zur schnelleren Ausbreitung von Erregern. Zudem gefährden zunehmend resistente Pathogene die erfolgreiche Behandlung von Infektionskrankheiten. Der 167. Geburtstag Friedrich Loefflers ist somit ein willkommener Anlass, um an diesen Vordenker auf dem Gebiet der Virologie und Infektionsforschung zu erinnern und gleichzeitig Perspektiven, die sich aus den neuen Methoden der Mikrobiologie und Genomforschung für die Infektionsbekämpfung ergeben, aufzuzeigen.
Jörg Hacker ist Mikrobiologe. Seine Forschung konzentrierte sich aufdie molekulare Analyse infektiöser Bakterien und Wirt-Pathogen-Interaktionen. Ab 1988 war er Professor für Mikrobiologie an der Universität Würzburg und leitete dort ab 1993 zudem das Würzburger Institut für Molekulare Infektionsbiologie. Von 2003 bis 2009 war er Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und von 2008 bis 2010 Präsident des Robert Koch-Instituts in Berlin. Seit dem 1. März 2010 ist Jörg Hacker Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Er ist Träger zahlreicher Preise und Ehrungen und Mitglied in einer Reihe von nationalen und internationalen Akademien, wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien. 2014-2016 war er Mitglied im Scientific Advisory Board, welches vom Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban-Ki Moon eingesetzt worden war.
Begrüßung: Dr. Christian Suhm
Moderation: Professor Dr. Dr. h. c. Thomas C. Mettenleiter