Zu den spektakulärsten Manifestationen solarer Variabilität gehören sogenannte koronale Massenauswürfe, bei denen große Mengen solaren Plasmas ins All geschleudert werden. Wenn die hochenergetischen solaren Teilchen auf die Erde treffen, können sie massive geomagnetische Störungen verursachen und im Bereich der Polkappen in die Erdatmosphäre eindringen, wo sie eine Vielzahl komplexer chemischer und physikalischer Prozesse auslösen. Beispielsweise sind diese Ereignisse mit einer massiven katalytischen Ozonzerstörung in der mittleren Atmosphäre verbunden. Dieser Vortrag gibt nach einer historischen Einführung einen Überblick über die wesentlichen Eigenschaften koronaler Massenauswürfe und deren Konsequenzen für das Erdsystem, einschließlich der technischen Infrastruktur der modernen Gesellschaft.
Christian von Savigny hat an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und an der York University (Toronto) Physik und Atmosphärenwissenschaften studiert. Er promovierte 2002 an der York University und habilitierte sich 2009 an der Universität Bremen in Experimentalphysik. Seit 2012 ist er Professor für Umweltphysik an der Universität Greifswald.
Moderation: Dr. Christian Suhm