Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg ist ein vielschichtiges Werk, in dem Wagner verschiedene Gegensätze, u.a. den zwischen sinnlicher und geistig-seelischer Liebe, in einer komplexen Dramaturgie realisiert. Einerseits wird auf die Biographie des Helden fokussiert, andererseits ein gesellschaftliches Ritual wie der Sängerstreit auf die Bühne gestellt.
Die Vorträge verfolgen die Genese des Librettos im Blick auf die mittelalterlichen Quellen und ihre romantischen Adaptionen durch Tieck, E.T.A. Hoffmann und Heine sowie die Umsetzung des Sujets in musikalische Gestalten. Zur Sprache kommt auch das Problem des seit der Dresdner Uraufführung wiederholt variierten Schlusses mit seinem happy end in der Transzendenz.
Volker Mertens war von 1977 bis zur Emeritierung 2006 Professor für Ältere Deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin. Er publiziert u.a. zu Richard Wagner, Giacomo Puccini und Richard Strauss. Für die Wiener und die Hamburgische Staatsoper, die Bayreuther Festspiele, die Berliner Philharmoniker sowie das Konzerthaus Berlin erstellt er Programmhefte.
Walter Werbeck studierte u. a. Schulmusik, Geschichte sowie Musikwissenschaft. Nach Promotion 1987 und Habilitation 1995 kam er 1999 als Professor für Musikwissenschaft an die Universität Greifswald, wo er die Tradition der internationalen Tagungen zur „Musica Baltica“ weiterführt und die „Greifswalder Beiträge zur Musikwissenschaft“ mit herausgibt.
Moderation: Dr. Christian Suhm