Kann man Medien (noch) vertrauen? Journalisten und Medien sind heftiger, öffentlicher Kritik ausgesetzt. Was stört Medienskeptiker an der Berichterstattung? Was tun Medien, um ihre Glaubwürdigkeit zu sichern? Die Digitalisierung eröffnet Medien Chancen, die Öffentlichkeit aktueller und besser zu informieren. Das Internet bietet zugleich einen Resonanzraum für Medienkritik und vernetzt Medienskeptiker. Der Vortrag geht aus der Perspektive der Kommunikationswissenschaft der Frage nach, welche Funktion Vertrauen und Misstrauen in Medien hat. Erörtert wird, worauf sich Medienkritik richtet, welche Typen von Medienskeptikern unterscheidbar sind und was Medienredaktionen unternehmen, um das Vertrauen ihrer Leser, Zuschauer, Hörer und Nutzer zu gewinnen. Dargestellt wird, welchen Einfluss die Digitalisierung auf die Vertrauensbeziehungen zwischen Medien und Mediennutzern hat und wie digitale Mittel genutzt werden, um Medienvertrauen zu stabilisieren.
Bernd Blöbaum ist Professor für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Medientheorie und Medienpraxis am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster und Sprecher des von der DFG geförderten Graduiertenkollegs „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Gesellschaft“. Im Sommersemester 2015 war er Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Dr. Christian Suhm