Neue Dialoge – neue Forschungsfragen. Die Smartphone-Kommunikation aus linguistischer Sicht

Im Vortrag wird zunächst die Frage gestellt, in welchen Merkmalen sich schriftliche Dialoge (z.B. in WhatsApp-Chats) von mündlichen unterscheiden und ob es überhaupt berechtigt ist, Erstere als Dialoge zu bezeichnen. Dann werden einige Informationen zum Schweizer WhatsApp-Projekt gegeben (www.whatsup-switzerland.ch), und es wird dargelegt, welche Forschungsfragen sich im Hinblick auf diese neue Form der schriftlichen Alltagskommunikation stellen. In diesem Zusammenhang soll auch die Verwendung von Bildzeichen (Emojis) thematisiert werden – und damit eine Darstellungsweise in Texten, die derzeit immer populärer wird. Abschließend wird ein Blick auf den medialen Diskurs über die Smartphone-Kommunikation geworfen: Welche Themen werden in der Öffentlichkeit diesbezüglich verhandelt, und wie stellt sich die Linguistik dazu?

Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik und der Promotion an der Universität Köln habilitierte sich Christa Dürscheid 1998 mit einer Arbeit zum deutschen Kasussystem. Zwischen 1998 und 2002 lehrte sie an den Universitäten Köln, Stuttgart und Münster und nahm Gastdozenturen in Prag, Budapest, Nanjing, Wolgograd und Sofia wahr. Seit 2002 hat sie den Lehrstuhl für deutsche Sprache an der Universität Zürich. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Variationslinguistik, der Syntax, der digitalen Kommunikation und der Schriftlinguistik. In einem aktuellen, vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojekt untersucht Christa Dürscheid den Sprachgebrauch in der WhatsApp-Kommunikation. Im Sommersemester 2018 ist sie Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.

Moderation: Dr. Christian Suhm


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