Ontologie im Mondlicht – Zeit und Identität in Thomas Manns Joseph und seine Brüder

Das Romanwerk Joseph und seine Brüder von Thomas  Mann ist eine besonders ambitionierte Wiederaufnahme eines Textes aus dem Alten Testament. Der Erzähler reflektiert sein Tun, das ihn vor Herausforderungen stellt: Wie soll er, an seine eigene „Sonnengrammatik“ gewöhnt, von Menschen erzählen, deren Lebensform eine „Mondgrammatik“ ist? Ist Eliezer hunderte Jahre alt? Trägt nach 25 Jahren noch derselbe den Namen „Jaakob“? Ist derjenige, der sich den Namen „Osarsiph“ gibt, Joseph?  Was dazu im Josephsroman steht, lohnt die Lektüre als Beitrag zur Philosophie der Identität von Personen in der Zeit mit überraschenden Anknüpfungspunkten an die systematische Forschung.

Niko Strobach ist seit 2011 Professor für Logik und Sprachphilosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Von 2008 bis 2011 war er – nach Professurvertretungen in Rostock, Dresden und an der Humboldt-Universität zu  Berlin – Professor für analytische Philosophie an der Universität
des Saarlandes. Er verwendet moderne Logiken, um Fragen der Metaphysik sinnvoll anzugehen. Dabei spielt immer wieder die Philosophie der Zeit eine Rolle. Sein historischer Forschungsschwerpunkt ist die antike Philosophie.

Moderation: Professor Dr. Stefan Beyerle


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