Die Vielfalt an Totholzstrukturen in Naturwäldern ist Lebensgrundlage für rund ein Drittel aller Waldarten. Jahrhunderte intensiver Nutzung unserer Wälder haben dazu geführt, dass viele einst häufige Totholzstrukturen selten geworden sind. Viele Bewohner dieses Lebensraums finden sich heute auf Roten Listen. Die zentrale Frage im Naturschutz ist nun, ob man diese Lebensräume durch passives (Stilllegung) oder eher aktives Handeln (Schaffung von Totholz) wiederherstellen kann. Auf Grundlage verschiedener wissenschaftlicher Studien wird im Vortrag dieses Spannungsfeld aufgezeigt und Empfehlungen für eine abgewogene Strategie gegeben.
Jörg Müller hat Forstwissenschaften in Freising studiert, an der Technischen Universität München promoviert und habilitiert. Seit 2013 ist er Stellvertretender Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald. Seit 2016 ist er Professor für Tierökologie der temperaten Zone an der Universität Würzburg und leitet die ökologische Station in Fabrikschleichach. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er 2006 mit dem Hans-Karl-Göttling-Preis und dem Thurn-und-Taxis-Preis ausgezeichnet. 2010 erhielt er den Alfred-Töpfer-Preis für Agrar, Forst und Naturschutz.
Moderation: Professor Dr. Gerald Kerth
Prozessschutz oder aktives Management: Waldnaturschutz – Quo vadis?
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