Quo Vadis Wissenschaftskolleg? Schritte zur Weiterentwicklung des Greifswalder Kollegs

Die Idee des unabhängigen Wissenschaftskollegs als geschützter Raum zum freien Denken ist nun fast 100 Jahre alt. Brauchen wir noch Wissenschaftskollegs in einem modernen, international vernetzten und vielschichtigen Forschungsumfeld? Ich finde ja: Auf der Basis klarer Abläufe und Prozesse kann eine Einrichtung wie das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald einen Unterschied machen und durchaus wichtige Beiträge leisten zur Anregung und Kommunikation von Forschung, zur Verbindung zwischen verschiedenen Fachgebieten sowie Einrichtungen und nicht zuletzt zur Durchführung von Forschungsprojekten, vor allem über die Krupp Fellows. In diesem Vortrag wird diskutiert, wie und in welcher Rolle das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg am Wissenschaftsstandort Greifswald optimal wirken kann und wie es sich zu bestehenden und künftigen Entwicklungen positioniert.

Thomas Klinger, geboren 1965 in Eutin, studierte an der Universität Kiel Physik. Nach einem Forschungsaufenthalt in Frankreich promovierte er 1994 mit einer Arbeit zur Gasentladungsphysik. Nach Gastaufenthalten im Alfvén-Laboratorium in Stockholm, am Centre de Physique Théorique in Marseille sowie am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching habilitierte er sich 1998 mit einer Arbeit über „Steuerung von Plasmainstabilitäten“. Kurz darauf wurde er zum Professor für Experimentelle Physik an der Universität Greifswald ernannt, deren Institut für Physik er von 2000 bis 2001 als Geschäftsführender Direktor leitete. Seit April 2001 ist er Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Institut für Plasmaphysik Greifswald, wo er den Bereich „Stellarator-Dynamik und -Transport“ leitet. Im April 2002 wurde er auf einen Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik an der Universität Greifswald berufen und ist seit 2005 Leiter der Unternehmung „Wendelstein 7-X“. 
Thomas Klinger war in zahlreichen deutschen und internationalen Wissenschaftsgremien tätig, unter anderem als DFG-Fachkollegiat und als Mitglied des Plasmaphysik-Vorstandes der Europäischen Physikalischen Gesellschaft. Das Kuratorium der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald unter dem Vorsitz von Professorin Dr. Dr. h. c. Ursula Gather hat Thomas Klinger mit Wirkung zum 1. Oktober 2023 einstimmig zum neuen Wissenschaftlichen Direktor des Kollegs und zudem in den Vorstand der Stiftung berufen.

Moderation: Dr. Christian Suhm


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