Große und langlebige Säugetier- und Vogelarten werden bewundert und sind zugleich verfemt – als Leit- und Schirmarten fördern sie den Naturschutzgedanken, als Arten im Zentrum von Konflikten mit zahlreichen Interessensgruppen werden sie verfolgt und getötet. Werden sie also in unserer Welt langfristig überleben können? Ja, wenn Wissenschaft, Gesellschaft und betroffene Interessensgruppen stärker aufeinander zugehen und mithilfe gemeinsamer Forschungsprojekte ein besseres Verständnis der Konflikte erreicht und Lösungsansätze erprobt werden. Wie das gelingen kann, zeige ich anhand der Ergebnisse von Forschungsprojekten aus drei Kontinenten aus den letzten zwanzig Jahren.
Heribert Hofer forscht seit vierzig Jahren im Freiland zur Verhaltensökologie und dem Naturschutz von Raubtieren und anderen Säugetieren, ihren Belastungen und Krankheitserregern. Seine Langzeitprojekte in Europa, Tansania und Namibia führten zur vielfachen Beschäftigung mit Mensch-Wildtierkonflikten und der Einsicht, dass Schutz von Natur den Einklang mit betroffenen Menschen erfordert. Neben der Forschung engagiert er sich für den Naturschutz u. a. im Stiftungsrat des WWF Deutschland und ist gegenwärtig Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ).
Begrüßung: Professor Dr. Thomas Klinger (Greifswald)
Moderation: Professorin Dr. Gabriele Uhl (Greifswald)