Sprachwandel und gesellschaftlicher Wandel – eine enge Verbindung (dargestellt am Beispiel geschlechtergerechter Sprache)

Ausgehend vom aktuellen öffentlichen Diskurs zur geschlechtergerechten Sprache und ihren Gebrauchsbedingungen wird das Zusammenwirken von sprachlichem und gesellschaftlichem Wandel reflektiert. Leitende Fragen, die auch die öffentliche Diskussion zur geschlechtergerechten Sprache durchziehen sind: Wer sind die Handelnden bei sprachlichen Wandelerscheinungen? Dürfen wir unsere Sprache bewusst und mit Absicht ändern? Ist Sprachwandel gesellschaftlichem Wandel nachgeordnet oder treibt er ihn voran? Ist Sprache überhaupt wichtig für gesellschaftlichen Wandel? Verschiedene Vorschläge und Lösungen zum Ausdruck unterschiedlicher Geschlechterkonzepte im schriftlichen und mündlichen Sprachgebrauch ebenso wie die Debatte um normgebende Instanzen zu den Regeln des Deutschen sind die Grundlage, auf der die allgemeineren Fragen zur Interdepenz von sprachlichem und gesellschaftlichem Wandel aufgegriffen werden.

Gabriele Diewald ist Professorin für deutsche Sprachwissenschaft an der Leibniz Universität Hannover. Ihre aktuellen Forschungsthemen sind Sprachwandel und das Zusammenwirken sprachstruktureller und pragmatischer Faktoren bei Veränderungsprozessen. Sie ist Sprecherin eines interdisziplinären Forschungsprojekts mit dem Titel Geschlechtergerechte Sprache in Theorie und Praxis und Ko-Autorin der beiden Ratgeber Richtig gendern, Berlin: Duden 2017 und Handbuch geschlechtergerechte Sprache, Berlin: Duden 2020.

Moderation: Professorin Dr. Theresa Heyd


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