Die Ålandinseln liegen zwischen der schwedischen Hauptstadt Stockholm im Westen und der früheren finnischen Hauptstadt Turku (schwed. Åbo) im Osten. Die Region ist vor allem für seine idyllische Schärenlandschaft bekannt.
Åland hat jedoch auch eine bewegte Geschichte: Im Konflikt zwischen Schweden und Finnland um die Inselgruppe entschied der Völkerbund 1921 gegen den Willen der åländischen Bevölkerung, dass die Ålandinseln Teil des finnischen Territoriums bleiben. Finnland sicherte im Gegenzug Schweden die Demilitarisierung Ålands und der Region, eine weitreichende Autonomie sowie den Schutz der schwedischen Sprache und Kultur zu. 1922, vor einhundert Jahren, fanden die ersten Wahlen auf Åland statt und das åländische Parlament trat zum ersten Mal zusammen.
Der Vortrag von Sia Spiliopoulou Åkermark widmet sich der Lösung des Konflikts um die territoriale Zugehörigkeit der Ålandinseln, einem multilateralen Kompromiss, an dem eine Vielzahl von Akteuren beteiligt war. Welche Relevanz hat die Lösung heute in der Ostsee und darüber hinaus? Welche Rolle spielt die Sicherheit bei dieser Lösung?
Petra Granholm betrachtet in ihrem Vortrag die kulturellen und institutionellen Komponenten dessen, was die åländische Erzählung geformt hat und noch immer prägt: die sprachlich schwedische Identität, die Kontrolle über das eigene Land sowie das Recht, über sein eigenes Schicksal zu entscheiden.
Die Vorträge sowie die anschließende Diskussionsrunde finden in englischer Sprache statt. Fragen aus dem Publikum sind auch auf Deutsch willkommen.
Moderation: Dr. Andris Banka, Dr. des. Yvonne Bindrim
Fotos: Kim Lindström