Während der Tod in unserer heutigen Gesellschaft weitgehend verdrängt wird, war er in der antiken Lebenswelt wesentlich präsenter. Die Zufahrtsstraßen zu den Städten, aber auch die über Land führenden Verkehrswege waren von aufwändigen Grabmonumenten mit landschaftsbeherrschender Wirkung geprägt. Der Vortrag zeigt am Beispiel der antiken Metropole Augusta Treverorum, dem heutigen Trier, wie die ursprünglichen Aufstellungskontexte rekonstruiert und die Denkmäler mit rezeptionsästhetischen und bildwissenschaftlichen Methoden analysiert werden können. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem figürlichen Dekor mit seinen vielfältigen Darstellungen aus Lebenswelt und Mythos.
Anja Klöckner studierte Klassische Archäologie, Latinistik und Gräzistik in Bonn und München. In Bonn wurde sie 1994 promoviert. Sie war Assistentin in Saarbrücken und Stipendiatin am DAI Athen. Nach der Habilitation 2004 schlossen sich eine Lehrstuhlvertretung in Greifswald und ein Visiting Scholarship am Getty Institute in Los Angeles an. 2007 wurde sie Professorin für Klassische Archäologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen, bevor sie 2016 einem Ruf an die Goethe-Universität Frankfurt folgte. Im akademischen Jahr 2019/20 forscht sie als Senior-Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Dr. Susanne Fröhlich