Vom Ursprung allen Wissens. Geschichte, Offenbarung und Erkenntnis im philosophischen Diskurs des Spätmittelalters

Mittelalterliche Theologie bewegte sich stets im Spannungsfeld von Vernunft und Offenbarung. Doch im 14. Jahrhundert gerieten die Lösungen, mit denen Denker von Alkuin bis Thomas von Aquin diese Kluft überbrückt hatten, in eine Krise.  Davon war nicht nur die Erkenntnistheorie betroffen. Auch die Integration antiker Autoren in die klerikale Bildung hing an dieser Frage. Es stand somit die Kultur und der Status eines ganzen gelehrt-geistlichen Milieus zur Disposition. Der Vortrag soll den Auswegen aus dieser Misere nachspüren, die man in der Oxforder Spätscholastik fand. Die Herkunft des Wissens spielte dabei eine entscheidende Rolle.  

Dr. Bernhard Hollick hat Mittellatein, Philosophie und Germanistik studiert; 2011 folgte die Promotion in mittel- und neulateinischer Philologie (Erlangen) mit einer Arbeit über die Logica vetus-Glossen in einer Echternacher Handschrift aus dem 12. Jahrhundert. Er war als Postdoc in Braunschweig, Toronto, Köln und in Exeter tätig. Gegenwärtig arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in London; sein Habilitationsprojekt dreht sich um Mythographie und Wissensdiskurs im spätmittelalterlichen England.

Moderation: Professorin Dr. Cornelia Linde


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