Wann ist der Mensch krank? Neue theoretische und empirische Erkenntnisse zum Krankheitsbegriff und was daraus folgt

In der ärztlichen Behandlung, im Krankenversicherungswesen oder am Arbeitsplatz scheint es klare Regeln dafür zu geben, wann ein Mensch krank ist und damit in den Genuss bestimmter Leistungen oder Privilegien kommt. Zugleich aber entstehen immer wieder Grenzfälle, die einen allzu selbstverständlich gebrauchten Krankheitsbegriff fragwürdig werden lassen. Sollte mit medizinischen Mitteln eine Steigerung menschlicher Fähigkeiten angestrebt werden? Haben Paare mit unerfülltem Kinderwunsch einen Anspruch auf Finanzierung von reproduktionsmedizinischen Eingriffen? Ist Altern eine Krankheit? Diesen und anderen Fragen wird der Doppelvortrag nachgehen und sich abschließend kritisch mit der Möglichkeit einer Definition des Begriffs „Krankheit“ auseinandersetzen.

Sabine Salloch leitet seit 2016 das Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Greifswald. Aufbauend auf Studium und Promotion in den Fächern Medizin und Philosophie sowie berufspraktischer Erfahrung als Ärztin liegen ihre Forschungsschwerpunkte im Bereich der klinischen

Medizinethik und der empirisch-ethischen Forschung.

Micha H. Werner ist seit 2012 Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Greifswald. Seine Forschungsinteressen gelten insbesondere zeitgenössischen Ansätzen Kantischer Ethik, Methodenfragen angewandter Ethik und einzelnen Aspekten der Wirtschafts- und Medizinethik.

Moderation: Professor Dr. Georg Schomerus


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