Während Wissenschaft im Allgemeinen nach wie vor ein hohes Vertrauen in der Gesellschaft genießt, wird dieses in konkreten Situationen häufig in Frage gestellt. Der Vortrag erörtert, was wir meinen, wenn wir von Vertrauen sprechen, welche Funktionen Vertrauen hat und nach welchen Kriterien die Öffentlichkeit Vertrauenswürdigkeit der Wissenschaft beurteilt. Die zentrale These ist, dass Vertrauensprobleme kein temporäres Krisenphänomen sind und auf defizitärer Wissenschaftskommunikation beruhen, sondern strukturelle Ursachen haben. Wenn Wissenschaft gesellschaftlich relevant sein soll, muss sie sich in Situationen begeben, in denen Vertrauen prekär wird.
Hans Peter Peters ist Kommunikationswissenschaftler am Forschungszentrum Jülich und Honorarprofessor für Wissenschaftsjournalismus an der Freien Universität Berlin. Seine Forschung befasst sich unter anderem mit Technikakzeptanz, mit der gesellschaftlichen Wahrnehmung des Klimawandels und mit der öffentlichen Kommunikation über Wissenschaft, insbesondere mit der Rolle von Wissenschaftlern als öffentlichen Kommunikatoren. Er ist Mitglied des Scientific Committees des internationalen Netzwerks „Public Communication of Science and Technology“ und Herausgeber der Zeitschrift Public Understanding of Science.
Begrüßung: Melina Hubel M. A.
Moderation: Tobias Surborg M. A.