Wie eine schwebende „Bambus-Libelle“ ... Das Eigene und das Fremde in der japanischen Gegenwartsliteratur

Seit dem gewaltigen Modernisierungsschub am Ende des 19. Jahrhunderts steht Japan wie kaum ein anderes Land im Spannungsfeld zwischen der eigenen Tradition und der westlichen Kultur, manchmal hin- und hergerissen, manchmal in beeindruckender Symbiose. Der Vortrag ist auf die Frage ausgerichtet, wie sich dies hundert Jahre später sowohl im Werk wie in der Persönlichkeit einiger führender Schriftsteller äußert und ob sich darin allenfalls Exemplarisches für die Ausrichtung einer globalisierten Welt zeigt.

Eduard Klopfenstein war von 1989 bis 2005 Professor der Japanologie an der Universität Zürich. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen: japanische Literatur und Theater und sowohl japanische als auch internationale Kettendichtung. Von 2002 bis 2014 war er Repräsentant des „Japanese Literature Publishing Project“ (JLPP) im deutschsprachigen Raum. Eduard Klopfenstein ist Herausgeber der „Japan-Edition“ im bebra verlag und Jury-Mitglied verschiedener Übersetzerpreise. Zu seinen letzten Publikationen zählen drei Essay-Bände von Tanizaki Jun‘ichirô sowie Wakayama Bokusui In der Ferne der Fuji wolkenlos heiter (Manesse Verlag), Tanikawa Shuntarō minimal (Secession Verlag), Haiku – Gedichte aus fünf Jahrhunderten (Reclam). Er wurde 2010 mit dem japanischen ‚Order of the Rising Sun‘ ausgezeichnet und 2019 mit dem Paul Scheerbart-Übersetzer-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung Hamburg.

Moderation: Professor Dr. Michael Astroh


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