4. Alumni Fellow Lecture von Privatdozentin Dr. Anja Reichert-Schick, Universität Trier
Das Auflassen von Siedlungen ist ein Phänomen, das in allen Epochen beobachtet werden kann. Zumeist werden Wüstungen mit dem Mittelalter, mit Pestepidemien oder der Landflucht zur Zeit der Industrialisierung in Verbindung gebracht. Die Siedlungsregression ist aber auch heute ein relevantes Thema. Indikatoren für die Regression sind zum einen eine Verinselung der Siedlungsstruktur, der Verlust von Wohnbausubstanz, eine Verschlechterung der Wohnqualität und demographische Erosionserscheinungen, zum anderen aber auch der ökonomische Funktionsverlust und ein Rückbau der Infrastruktur. Der Vortrag wird einen Einblick in die betroffenen ländlichen Räume geben und der Frage nachgehen, ob diese Prozesse tatsächlich zum völligen Verschwinden einzelner Siedlungen führen und damit dem Phänomen der Wüstung zu einer Renaissance verhelfen können.
Anja Reichert-Schick (*1973 in Saarlouis) ist Privatdozentin an der Universität Trier und ist dort seit 2013 Vertretungsprofessorin im Fach Wirtschafts- und Sozialgeographie. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten zählen die Siedlungsgeographie, vor allem den ländlichen Raum und demographischen Wandel betreffend, sowie Tourismusgeographie und Kulturlandschaftsforschung. Anja Reichert-Schick war im akademischen Jahr 2008/2009 Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Professor Dr. Bärbel Friedrich