Zur Satire in der russischen Literatur der Gegenwart: Einblicke in eine unübersichtliche Gemengelage

„Difficile est satiram non scribere", so schrieb der römische Dichter Juvenal. Auch wenn dieser Satz bereits ein gewisses Alter erreicht hat, hat er nichts von seiner Aktualität eingebüßt und gilt natürlich auch (und gerade) für die russische Literatur der Gegenwart. Ausgehend vom Verständnis der Satire als Modus, für den ausdrücklich Agressivität einem Gegenstand oder einem Subjekt gegenüber relevant ist, werden paradigmatische Satiren der russischen Literatur der Gegenwart vorgestellt und in Bezug auf ein zunehmend nervös reagierendes gesellschaftliches Umfeld interpretiert. Es ist somit zu zeigen, dass es nicht nur schwierig ist, keine Satiren zu schreiben, sondern auch, dass es gefährlich sein kann, Satiren zu schreiben.

Michael Düring ist Professor für slavische Kultur- und Literaturwissenschaft. Er absolvierte das Studium der Ost- und Westslavischen sowie Englischen Philologie an der Universität Münster, an der er auch promovierte. Die Habilitation erfolgte an der Universität Greifswald mit einer Arbeit zur Rezeption des anglo-irischen Autors Jonathan Swift. Nach einem Vertretungssemester an der Universität Wien (2003) folgte 2006 die Berufung auf den Lehrstuhl für Slavistische Kultur- und Literaturwissenschaft der Universität Kiel. Er ist Autor zahlreicher Studien zur polnischen, russischen und tschechischen Literatur, vor allem zur Satire und Satiretheorie, Dystopie und zur Zukunftsliteratur sowie zur Komparatistik. er ist Träger der Verdienstmedaille für internationale Beziehungen der Adam-Michiewicz-Universität Poznan sowie Professor h.c. der Staatlichen Universität Irkutsk.

Moderation: Professor Dr. Andreas Ohme


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